Montag, 18. Februar 2013

Brasil: Diese offensichtliche Diskrepanz lässt sich hauptsächlich mit unter dem Bilanzstrich



Diese offensichtliche Diskrepanz lässt sich hauptsächlich mit unter dem Bilanzstrich ausgewiesenen Transaktionen im Zusammenhang mit der Akkumulierung von Vermögenswerten im öffentlichen Sektor erklären. Genauer gesagt, haben die Emission von Staatstiteln, die an eine sterilisierte Devisenmarktintervention geknüpft waren, sowie Kredite an staatliche Finanzinstitute den Abbau der inländischen Verschuldung verhindert, während der damit in Zusammenhang stehende 


Vermögensaufbau die Entwicklung der Nettoverschuldung dagegen nicht wesentlich beeinflusste (s. Grafik). Dies hat nicht nur zu einer nach wie vor hohen Brutto(inlands)verschuldung geführt, sondern sich auch in weiterhin hohen Zinszahlungen niedergeschlagen. Schließlich betrug der „negative Carry” für die Devisenreserven im Durchschnitt der letzten Jahre ca. 1,000 Basispunkte. Bei der Kreditvergabe an offizielle Stellen entspricht der negative Carry in etwa dem Referenzzinssatz Selic abzüglich des TJLP (von der Regierung festgesetzter Zinssatz für langfristige Darlehen) und beläuft sich somit im Schnitt auf etwa 500 Basispunkte. Dies hat dazu beigetragen, dass die Nettozinszahlungen hoch blieben, und somit einen rascheren Abbau des Verschuldungsniveaus verhindert. Zwar bringt die Akkumulation von Devisenreserven (schwer zu quantifizierende) Vorteile (bis zu einem gewissen Grad) und möglicherweise hat eine subventionierte Kreditvergabe auch (noch schwerer nachweisbare) positive Auswirkungen auf die Volkswirtschaft. Zweifellos jedoch hat sich die Anhäufung von Vermögenswerten der öffentlichen Hand in streng fiskalischer bzw. finanzieller Hinsicht als teuer erwiesen.




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  • Schließlich wäre die Brutto(inlands)verschuldung heute um weit mehr als 10 Prozentpunkte niedriger, wenn die Regierung nach der Finanzkrise 2008 darauf verzichtet hätte, Devisenreserven anzuhäufen und Kredite an offizielle Finanzinstitute auszureichen. Wenn die daraus resultierenden niedrigeren Zinszahlungen sowie niedrigeren Zinsen einberechnet werden, könnte die Bruttostaatsverschuldung heute bei nur 35-37% des BIP liegen, anstatt der tatsächlichen 52% des BIP. Eine geringere inländische Verschuldung würde höchstwahrscheinlich niedrigere Zinssätze bedeuten, was wiederum den Schuldenabbau beschleunigen würde. Wenn es der brasilianischen Regierung mit dem Schuldenabbau ernst ist, sollte sie nicht nur einen strafferen fiskalpolitischen Kurs verfolgen, sondern auch die Geschwindigkeit des Vermögensaufbaus durch die Emission von Schuldtiteln „unter der Bilanzlinie“ verringern. Die damit verbundene Verlangsamung der von der Regierung subventionierten Kreditvergabe 

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